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Die Hauptstraße hört auf den Namen "Rua 15 de Novembro" und erinnert doch wirklich sehr an Deutschland--vom Straßenpflaster angefangen, über die Sauberkeit und Ordentlichkeit bis hin zu der Tatsache, dass Sonntags die Geschäfte zu sind und deshalb die Bürgersteige hochgeklappt werden und nix los ist in dem Kaff (warum erinnert mich DAS bloß an Viernheim???)
Blumenau ist nichtsdestotrotz ein wichtiges kulturelles Zentrum in Südbrasilien (Theater, Kammerorchester usw.) Um die Jahrhundertwende kehrte Dr. Blumenau übrigens nach Deutschland zurück, wo er auch starb. Seinem letzten Willen, seine sterblichen Überreste in Brasilien beizusetzen, kam man schließlich in den 1980er Jahren nach; dafür baute man ihm eigens ein Mausoleum, mit Bronzestatue vor dem Eingang! Innerhalb dieses Mausoleums war auch eine kleine Ausstellung mit vielen Fotos über die Entwicklung Blumenaus; wenn man die alten Fotografien vom Anfang des vorigen Jahrhunderts mit denen eines vergleichbaren Dorfes in Deutschland vergleicht (z.B. Viernheim), kann man fast keinen Unterschied erkennen (gut, von den Palmen und Bananenstauden in den Bildern mal abgesehen, aber das Zeug wächst hier halt wie Unkraut). Die Durchsetzung des "deutschen" Baustiles mit z.B. Gebäuden im Kolonialstil geschah erst später.
Des weiteren verfügt Blumenau noch über ein Museum, das sich der Geschichte deutscher Einwanderer widmet, und auch ein Biermuseum (in Brasilien eine echte Attraktion). Rund um Blumenau blüht die Textilindustrie, und so manches deutsche Unternehmen hat seine Niederlassung in der Nähe der Stadt, die in Brasilien einen sehr guten Ruf genießt, besonders wegen ihrer Sicherheit und Sauberkeit.
Mitten in der Stadt findet man noch eine supermoderne Kirche (hat mir ganz gut gefallen, deshalb hier das Foto).
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